" Ausgerechnet die BILD-Zeitung hat mich vor Jahren einmal mit dem peinlichen Prädikat "Der Dali vom Elbdeich" in eine ihrer vorhandenen Schubladen gestopft. Mir war das damals ausgesprochen unangenehm, denn gerade zu diesem Zeitpunkt hatte man mir eine Ausstellung im Elbeforum meiner norddeutschen Heimatstadt mit dem schwindsüchtigen Argument versagt, der Surrealismus sei tot. Einige Jahre später schrieb ich einen Beitrag für eine Kunstzeitschrift darüber, wie sehr der Lebensraum eines Künstlers seine Arbeit beeinflusst. Dabei griff ich diese Klischees insofern auf, dass ich mich in dem Beitrag fragte, was wohl geschehen wäre, wenn Dali in Norddeutschland und nicht in Spanien gelebt hätte. Diesen Gedanken kann ich im Augenblick abermals nur schwer verdrängen, da ich selbst in surrealistischer Denk- und Arbeitsweiseweise mit meinen aktualisierten Schimmelreiter-Illustrationen verfahre."                            Jens Rusch Dez. 2024

Ölgemälde auf Leinwand 80 x 150 cm "Rauhnächte"

Künstliche Intelligenz als Feindbild? Weit gefehlt. Jens Rusch sieht in dieser revolutionären Errungenschaft eine Erweiterung seiner Werkzeugpalette. Für die auf dieser Seite gezeigten Motive verwendete er ausschließlich seinen eigenen, bereits vorhandenen Gemälde und Zeichnungen, um sie mit den neuen technischen Möglichkeiten zu modifizieren. Er sieht darin ein kreatives Trainingslager, um neue Ideen und im Glücksfall sogar neue Bildelemente gezielt generieren zu können.

Bei vielen dieser Motive stand ihm sein Freund Michael Thomas Holstein mitdenkend und kreativ zur Seite.

Meine Wunderkammer

Die "Wunderkammer" oder "Kunst- und Wunderkammer" war eine Art Kuriositätenkabinett, das während der Renaissance und des Barock von wohlhabenden Sammlern und Aristokraten angelegt wurde. Diese Sammlungen repräsentierten eine Mischung aus wissenschaftlichen, künstlerischen und exotischen Objekten.  Diese Wunderkammern waren Ausdruck von Neugier, Wissensdurst und dem Wunsch, die Welt in all ihrer Vielfalt zu verstehen und zu präsentieren. Sie trugen zur Entwicklung des Museums als Institution bei und beeinflussten die Art und Weise, wie Menschen Wissen und Kunst wahrnahmen.